fashion time

It’s fashiontime Fashionakademie – Coco Chanel

King Karl mag zwar der Zitat-Held unserer Zeit sein, aber eine hat er nie geschlagen: seine Vorgängerin und „Arbeitgeberin“ Coco Chanel. Sie ist nicht nur die Erfinderin des kleinen Schwarzen, des Chanel-Kostüms aus Tweed und der Chanel-Bag 2.55, sie hat sogar den Look der Frauen revolutioniert und machte ihren androgynen Look (kurze Haare, gestreiftes Longsleeve-Top zu einer weit geschnittenen Hose) salonfähig. Für ihre smarten und leicht provokanten Sprüche feiern wir sie noch heute.

Sieben Kreationen, die wir Coco Chanel verdanken

Vor 50 Jahren, am 10. Januar 1971, starb Gabrielle „Coco“ Chanel. Die Frauenwelt verdankt der Modepionierin so einiges. Das sind ihre wichtigsten Kreationen.

Gabrielle „Coco“ Chanel, Modepionierin und Stilikone, war schon zu Lebzeiten eine Legende. Die Schöpferin des Pariser Modeimperiums Chanel starb vor 50 Jahren, am 10. Januar 1971, im Alter von 87 Jahren. Mit diesen Kreationen prägte sie die Modewelt für immer.

Vom Segelschiff zu Chanels Atelier: Das Breton-Shirt

Das gestreifte Matrosenshirt, oder auch Breton-Shirt, gilt noch heute als Markenzeichen der französischen „Savoir-vivre“-Eleganz. Ursprünglich von bretonischen Matrosen auf hoher See getragen, führte Coco Chanel das gestreifte Oberteil, das die Franzosen „la marinière“ nennen, 1913 nach einem Urlaub in der Bretagne in die populäre Mode ein.

Eine dieser Geschich­ten verortet den Ursprung der ursprünglich 21 Streifen den 21 Siegen zu, welche Napoleon gegen die Briten errungen hatte. Andere Quellen sehen die Streifen als Symbol für die Wellen des Meeres und führen das Design auf den Aberglauben der Fischer zurück, mit diesem Talisman am Leib vor dem Ertrinken geschützt zu sein, sollten sie auf hoher See einmal über Bord gehen.

In einer Zeit, in der sich manche Frauen noch in steife Korsetts zwängten, war das tragen solcher legèrer Männerklei­dung ziemlich revolutionär. Für die Einen eine Befreiung, sahen Andere darin vor allem eine Provokation.

Sie brachte die Hose an die Frau

Zuvor waren Hosen lediglich Männern vorbehalten, Fabrikarbeiterinnen trugen im Winter immerhin Overalls.

»I make fashion women can live in, breathe in, feel comfortable in and look younger in.« – Coco Chanel, Pionierin der Frauenhose.

Emanzipation durch Mode war das Motto. Mit ihrem schwarzen, kurzen Bubikopf, der Zigarettenspitze und ihren Jersey Hosen machte sie den androgynen Garçonne Stil in Paris zum Modetrend der Goldenen Zwanziger.

Vorbild war die Herrenmode: Sie entlehnte die geraden, weiten Schnitte der Matrosenhosen und führte für Frauen Accessoires wie Krawatten ein. Zunächst schneiderte sie die Hosen für Strandurlauberinnen, später für alle Frauen.
Coco Chanel schaffte damit, was vielen Designer*innen nicht gelungen war: die breite Masse der Frauen von der patriarchalen Kleiderordnung zu befreien. Dem Korsett sagte sie ebenso den Kampf an wie Volants, Spitzen oder Rüschen.

Sie wagte sich als erste Designerin überhaupt an Baumwolljersey, einen Stoff, der zuvor nur für männliche Unterwäsche verwendet wurde.
Das weiche elastische Material eignete sich ideal für ihre bequemen, fließenden Schnitte und war nach dem ersten Weltkrieg günstig erhältlich.

Coco Chanel revolutionierte nicht nur die Modebranche, sondern brach auch mit den vorherrschenden Geschlechterkonventionen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Coco Chanel zur Pionierin der Frauenhose. 

Dass Frauen Hosen tragen, erscheint für uns heute selbstverständlich. Allerdings ist das weibliche »Hosenrecht« sehr jung. So galten beispielsweise in internationalen Luxushotels noch in den 1970er Jahren Hosenverbote für Frauen. Auch das Nobelkaufhaus Harrods in London durften hosentragende Kundinnen bis 1970 nicht betreten. Die Geschichte der Frauenhose ist daher auch eine Geschichte der Emanzipation.

Das kleine Schwarze

Bis ins frühe 20. Jahrhundert war schwarze Kleidung vor allem trauernden Witwen vorbehalten. 
Es war Coco Chanel, die 1926 mit der Skizze eines schwarzen Etuikleides das „kleine Schwarze“ ins Leben rief. Die amerikanische „Vogue“ nannte den Entwurf „eine Art Uniform für alle Frauen mit Geschmack“.

Das schlichte Design prägte schon bald danach die Mode der 20er Jahre und stand für einen neuen, modernen Typ Frau. Bis heute darf das „kleine Schwarze“ in keinem Kleiderschrank fehlen. 

Erste Popularität gewinnt das kurze, schwarze Kleid 1926 mit einem Foto eines Entwurfs von Chanel in der US-Vogue.

Die Vogue nennt das Kleid „Chanel’s Ford“, in Anlehnung an das T-Modell von Ford, das als erstes Auto vom Fließband anfänglich nur in Schwarz produziert wurde.

Chanel Nº 5: Der erfolgreichste Damenduft aller Zeiten

In ihren Anfangszeiten als Modeschöpferin hatte Coco Chanel Parfüm noch strikt abgelehnt: „Frauen parfümieren sich nur, wenn sie schlechte Gerüche zu verbergen haben.“ Parfüms mögen für sie ein Inbegriff der Abhängigkeit gewesen sein, wie Spitze und Perlen, und so machte sie ihrem Mode-Rivalen Paul Poiret auch keine Konkurrenz, als dieser mit den Parfums de Rosine 1911 die ersten Designerdüfte auf den Markt brachte.

Zunächst verschenkte sie einzelne Duftproben nur an ihre Kundinnen, die bald Nachschub verlangten. 1922 wurde „Chanel Nº 5“ dann offiziell zum Verkauf angeboten und avancierte zum Inbegriff der Eleganz. Spätestens mit Marilyn Monroes Satz „Zum Schlafen trage ich nur ein paar Tropfen Chanel Nº 5“ war der Erfolg des Parfüms nicht mehr zu bremsen.

100 Jahre nach seiner Erfindung ist „Chanel Nº 5“ noch immer in den Top Ten der meistverkauften Damendüfte vertreten.

Von der Kleidung ihres Freundes zum legendären Tweed-Kostüm

Das Chanel-Kostüm (im frz. Original „Tailleur Chanel“) wurde am 5. Februar 1954 von Gabrielle „Coco“ Chanel anlässlich der Eröffnung ihres Pariser Modesalons vorgestellt. Der einfache, gerade Schnitt, die verwendeten Stoffe sowie die charakteristischen Accessoires sind die Kennzeichen des Chanel-Kostüms, das sich seit den 1950er Jahren trotz zahlreicher Varianten und Modifikationen in seiner Grundform erhalten hat.

Die Ursprünge des Kostüms liegen in einem Modell mit einer kurzen Cardigan-Jacke, das Coco Chanel bereits 1925 aus englischem Tweed entworfen hatte. Coco Chanel setzte mit dem bequemen Zweiteiler modisch das Gestaltungsprinzip Form follows function um. Das schlichte Kostüm aus meliertem Tweed, Wolljersey, Bouclé oder Bourretteseide besteht aus einer kastenförmigen, meist kragenlosen, hüftlangen Jacke, häufig mit aufgesetzten Taschen und Kanten, die entweder gesteppt oder mit farbigen Borten eingefasst sind, sowie einem knielangen, leicht ausgestellten, ursprünglich vierbahnigen Rock.
Im Rock befanden sich versteckt kurze Taschen für Zigaretten und Taschentücher sowie verdeckte Falten oder Schlitze, um eine möglichst hohe Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Inspiration lieferte auch ihr Partner Hugh Grosvenor, der Duke von Westminster, mit dem sie zwischen 1924 und 1930 liiert war. Angeblich lieh Chanel immer wieder seine Kleidung aus, weil sie diese bequemer fand als die Damenmode. 1925 stellte sie ihren ersten Tweed-Anzug vor.

Sie erschuf den zweifarbigen Schuh

Cinderellas neuer Schuh“ nannte die Presse Coco Chanels neueste Kreation 1957: den zweifarbigen Schuh. 

Die beigefarbenen Riemchenpumps mit schwarzer Spitze und fünf Zentimeter hohen Absätzen sollten der perfekte Begleiter für die modische Frau sein.

„Mit vier Paar Schuhen kann ich die Welt bereisen“, sagte Coco Chanel über ihre Kreation. 

Noch heute ist der Schuh eines der Markenzeichen der legendären Stilikone und nicht aus ihrem Modeimperium wegzudenken.

Sie machte Umhängetaschen für Frauen salonfähig – Die berühmtesten Chanel-Handtaschen aller Zeiten

Als Gabrielle Chanel im Februar 1955 die „2.55“ (daher der Name) kreierte, war das zunächst ein Skandal. Sie war die erste Tasche für Frauen mit einem Schultergurt – ein Detail, das sie endlich von den unpraktischen Einschränkungen der Clutch freisprach. Das galt als rebellisch, ja sogar als unhöflich, doch die Frauen waren begeistert von der praktischen Anwendbarkeit, die der Gurt bot.

Chanel selbst liebte die Art und Weise, wie sie dank ihm beide Hände in die Taschen ihres Mantels stecken konnte, um eine freie, entschlossene Haltung einzunehmen. Die „2.55“ war eine Offenbarung und wurde umgehend zur Ikone des Designhauses. Als erste Tasche, die den alltäglichen Bedürfnisse von Frauen gemäß entwickelt wurde, war die „2.55“ mit vielen praktischen Details ausgestattet. Der Kettenriemen (inspiriert von den winzigen Ketten, die Chanel verwendete, um die Säume ihrer Anzugjacken zu beschweren) konnte doppelt gelegt und über nur einer Schulter getragen werden, während die versteckte Reißverschluss-Tasche ideal zum Aufbewahren von geheimen Liebesbriefen war (was die Designerin, die sich zu dem Zielpunkt angeblich inmitten einer romantischen Affäre befand, selbst tat). Die Tasche auf der Rückseite war für Bargeld vorgesehen und das mittlere Fach perfekt geformt für einen Lippenstift. Die „2.55“ gilt als eine der zwei charakteristischen Chanel-Designs, die bis heute überdauert haben.

Quellen:

http://www.wikipedia.de
http://www.sister-mag.com
http://www.welt.de
http://www.stylight.de
http://www.stuttgarter-nachrichten.de
http://www.saint-james-shop-zuerich.ch
http://www.galatea-ziss.de
http://www.vogue.de
http://www.milamagazin.de

Tags: